Preview 4. Februar 2024, 15-18 Uhr
Ausstellungsdauer: 04.02.-16.03.2024
Der Düsseldorfer Künstler Dieter Nuhr zeigt seine fünfte Einzelausstellung in der Galerie Obrist. Während bisher die fotografischen Aspekte seiner bildnerischen Arbeit im Vordergrund standen, treten nun neue Elemente hinzu: Nuhr arbeitet mit digitalen Pinseln, kombiniert sie mit fotografischem Material, Mustern und Strukturen, er malt mit Daten. Schicht um Schicht entstehen aus Fotografien Bilder, die wie Malerei anmuten, eine Absicht die auch schon in Nuhrs reinen Fotoarbeiten zum Vorschein gekommen ist. Dabei wird in den neuen Bildern nun quasi ihr eigenes Verschwinden festgehalten. So, wie die Erinnerung an ein Ereignis oder an einen Ort in unserem Gedächtnis nach und nach entgleitet und eigentlich nur noch in dem Schnappschuss von damals existiert, so führen uns auch Nuhrs Bilder vor, wie ein eigentlich erfasstes und wahrgenommenes Bild vor unseren Augen entschwindet und mit anderen Bildelementen unteilbar verfließt. In einem Text des Osthaus-Museums in Hagen heißt es: „Das Fotografierte verliert sich, um dann im malerischen Prozess neu konstruiert zu werden. Bilder entgleiten und bilden sich neu.“
Mit Arbeiten von WIEBKE BARTSCH – MARCELA BÖHM – (E.) TWIN GABRIEL SIMONE HAACK – ANNEGRET SOLTAU
Auch heute noch müssen sich Künstlerinnen, die Mütter werden, mit der Frage auseinandersetzen, wie die eigene Mutterschaft nach außen dargestellt und wahrgenommen wird. Denn es scheint fast ein Makel zu sein: Kunst machen und Mutter sein, das ist für viele Kunstakteure gar nicht denkbar. Kunstpause und Karriereknick werden förmlich herbeizitiert und es wird angezweifelt, ob unter den Bedingungen von Elternschaft überhaupt noch professionell Kunst geschaffen werden kann. Dabei geht es wie in jedem Beruf um die Frage der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Care-Arbeit und ob der Kunstbetrieb hier nicht noch besonderen Eigenheiten unterliegt. Zwangsläufig hat jede der beteiligten Künstlerinnen dieser Ausstellung ihre Erfahrung damit gemacht.
Die Ausstellung stellt auch die Frage, wie das eigene Kind und die Familie ins Werk hineinragen. Eine der ersten feministischen Künstlerinnen, die überhaupt ihre Mutterschaft und Familie im Werk reflektiert hat, ist Annegret Soltau, und im männlich dominierten Kunstbetrieb der 70er Jahre war das ein Skandal. Heute läuft die Schmähung subtiler ab, so dass manche Künstlerin über ihre Mutterschaft schlichtweg schweigt. Warum auch nicht: Schließlich tauchen in den Biografien der männlichen Kollegen Kinder fast nie auf.
Die Ausstellung ist Auftakt und Impuls zu einer weiterführenden Auseinandersetzung mit dem Thema, in der bis 2024 weitere Veranstaltungen und eine Publikation folgen werden.
KIND ALS PINSEL Kunst machen, Mutter sein
Mit Wiebke Bartsch, Marcela Böhm, (E.) Twin Gabriel, Simone Haack, Annegret Soltau
Eröffnung 28. Oktober 2022, 19 Uhr Ausstellungsdauer: 29.10.-26.11.22
(E.) Twin Gabriel: Kind als Pinsel (Kooperatorka), 2007. Kameraperformance, digitalisierter Super-8 Film
Annegret Soltau: Erinnerung, 1980. Videoarbeit
Marcela Böhm: Strom, 2022. Öl auf Leinwand, 150 x 90 cm
Unsere Ausstellung ist eine Verneigung vor dem im Juli letzten Jahres verstorbenen großen französischen Künstler Christian Boltanski. Wir zeigen ausgewählte Editionen, in denen verschiedene Aspekte seines Schaffens zum Vorschein kommen.
Die Kunst Christian Boltanskis, der 1944 in Paris geboren wurde, ist geprägt von der Erinnerung an den Holocaust und der Rekonstruktion der eigenen Vergangenheit. In den engen halbdunklen Räumen, die er in seinen Installationen schuf, mit den Requisiten, die anonym auf Menschen und ihre Schicksale verwiesen, den muffigen Kleiderbergen, den gestapelten Zinkkisten und den patinierten Schwarzweiß-Fotografien kreierte er eine bedrückende Atmosphäre persönlicher Betroffenheit, die schwer erträglich ist. Diese Installationen sind zu Ikonen der Gedächtniskunst geworden.
Dabei agierte er auch subversiv, denn in einer seiner wichtigsten Arbeiten, der aus 1200 Fotos bestehenden Installation Menschlich aus dem Jahr 1994 mischte er unter die Portraits der verstorbenen Opfer auch Bilder von deutschen Soldaten und SS-Leuten, von Tätern. Im Rahmen seiner Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg 2013 sagte Boltanski dazu: „Ich weiß nicht mehr, wer Täter und wer Opfer ist. Es ist nun mal so, dass ein Mann sein Kind lieben und zugleich ein fremdes Kind töten kann. Jeder hat das Zeug dazu, sich von Zeit zu Zeit in einen Teufel zu verwandeln. Doch auch der Teufel macht manchmal eine Pause.“ – Ein Kommentar zu den Schrecken des Krieges, der nun leider wieder hochaktuell geworden ist. Boltanski hatte selbst ukrainische Wurzeln, und sein künstlerisches Statement werden wir in diesen Zeiten vermissen. In der Ausstellung sind signierte Photogravüren und Lithographien zu sehen, die in kleiner Auflage ediert wurden.
Christian Boltanski. Editionen.
Eröffnung: Freitag, 6. Mai 2022, 19 Uhr
7. Mai – 18. Juni 2022
Ilka Helmigs Werk bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft: Vielfach nimmt sie wissenschaftliche Beobachtungen als Ausgangspunkt für ihre künstlerischen Konzepte. Die Phänomene Wachstum, Verdichtung und Auflösung regen Helmig in ihren Zeichnungen, Fotografien, Collagen und Installationen mit künstlerisch-sezierendem Blick zu weiteren Vertiefungen an.
In der Auseinandersetzung mit natürlichen und kulturellen Erscheinungsformen und auf der Suche nach ihnen zugrundeliegenden Ordnungssystemen findet sie dabei erstaunliche visuelle Lösungen. In der Gegenüberstellung der Strukturen zeigt Ilka Helmig ungeahnte ästhetische Zusammenhänge und visuelle Systematiken auf. Im Vordergrund steht dabei nicht die logische Begründbarkeit dieser strukturellen Prozesse, sondern die bildnerische und vergleichende Erkenntnis. Von der Staubfluse bis hin zum Satellitenbild des nächtlichen Londons – Ilka Helmig untersucht die Phänotypen, die Erscheinungsweisen von Bildern und Objekten. Sie spürt Wachstumsstrukturen und -Prozessen nach, seien sie geordnet oder chaotisch. Und sie sucht nach der Ästhetik des Zufalls.
In der aktuellen Ausstellung Phase Space (Phasenraum) beschäftigt sie sich mit visuellen Zuständen von dynamischen Systemen. Dabei spielt sowohl die Beobachtung externer Prozesse als auch die bildnerische Untersuchung des eigenen Arbeitsprozesses eine Rolle.
ILKA HELMIG – Phase Space
Eröffnung Freitag, 25. März 2022, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 26. März – 30. April 2022
Die Galerie Obrist freut sich, neue Arbeiten von Dieter Nuhr zeigen zu können. Nuhr präsentiert Fotografien, die zum Großteil in 2019 aufgenommen wurden und nun erstmals in dieser Ausstellung zu sehen sind. Die Aufnahmen zeigen Wand- und Mauerausschnitte im Stadium fortschreitender Verwitterung, teils vermischt mit menschlichen Spuren wie Zeichnungen, Graffitis oder abgerissenen Plakaten. Die Bilder erinnern mehr an die Bildwerke der Decollagisten als an Fotografien, denn durch die bildparallele Aufnahme und das textile Trägermaterial verwischt sich die Grenze zur Malerei: Nuhr findet die naturgeschaffenen Materialbilder im Ausschnitt des Suchers und eignet sie sich an als „peinture trouvé“.
Dieter Nuhr
Neue Fotografien
25. Januar – 7. März 2020
Eröffnung Samstag, 25. Januar 2019, 18.00 Uhr
Ausstellungseröffnung am Freitag, 6. September 2019, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 7. September – 5. Oktober 2019 Es erscheint ein Ausstellungskatalog.
Die Galerie Obrist freut sich, nun wieder neue Arbeiten von Dieter Nuhr zeigen zu können. Nuhr hat sich in den zwei Jahren seit der letzten Ausstellung wieder auf ferne Reisen begeben, und seine hintergründigen Entdeckungen diesmal vor allem in Moldawien, Georgien und Mexiko, aber auch in der ostdeutschen Provinz gemacht. In großformatigen Fotografien öffnet Dieter Nuhr uns Fenster zur Welt, anmutig, skurril und letztlich unnahbar, und hat dabei eine sehr eigene und wiedererkennbare Ausdrucksform entwickelt.
Ein Ausstellungskatalog ist erschienen.
In Kooperation mit dem Museum Villa Stahmer, Georgsmarienhütte.
Dieter Nuhr. Fotografien.
17. Februar – 24. März 2018
Eröffnung Samstag, 17. Februar 2018, 18.00 Uhr
Dieter Nuhr ist anwesend.
Dieter Nuhr unterstützt die SOS-Kinderdörfer weltweit seit vielen Jahren. Einige seiner Werke sind auf Besuchen in SOS-Kinderdörfern entstanden. In der aktuellen Ausstellung werden unter anderem Werke aus Mexiko und Georgien zu sehen sein. Unterstützen auch Sie die SOS-Kinderdörfer weltweit mit Ihrer Spende:
“Mich faszinieren Bilder, die auf eine – auch für mich – unerklärliche Weise tief und unergründlich sind und den Betrachter ins Wanken bringen. Tatsächlich ist dabei eher der Blick auf die Dinge entscheidend – und weniger die Dinge selbst. Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, ist es immer der Widerhall innerer Bilder, der meinen Blick auf ein bestimmtes Sujet oder eine bestimmte Lichtsituation lenkt”, so der Mannheimer Fotograf Peter Schlör über sein Schaffen. Seit den 80er Jahren arbeitet er in Schwarz und Weiß und hat dabei eine unnachahmliche Handschrift entwickelt, die ihn zu einem der herausragenden Fotokünstler in Deutschland gemacht hat.
Peter Schlör. Light Fall.
18. März – 6. Mai 2017
Eröffnung Freitag, 17. März 2017, 19 Uhr
Ab 30. April zeigen wir aktuelle Fotoarbeiten von Shinichi Tsuchiya aus den letzten Jahren. Der japanische Fotokünstler, der 2006 zum Meisterschüler von Thomas Ruff berufen wurde und 2008 den Akademiebrief der Düsseldorfer Kunstakademie erhielt, lebt und arbeitet seit 2011 wieder in Japan: Im Jahr der Reaktorkatastrophe von Fukushima ist er wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Ein Ereignis, das die ganze Welt erschütterte, hat insbesondere in Japan das Leben massiv verändert. Und seitdem sind auch in Tsuchiyas Werk einige neue Aspekte gekommen, die wir nun vorstellen. Parallel zu seiner großen Soloshow in der Mito Arts Foundation in Ibaraki, Japan, präsentieren wir Tsuchiyas erste Einzelausstellung in Europa seit dieser Zeit.
Shinichi Tsuchiya
Fukushima. Neue Fotoarbeiten.
30. April – 18. Juni 2016
Eröffnung Freitag, 29. April 2016, 19 Uhr
Die Galerie Obrist freut sich, unter dem Titel „Fremdes Terrain“ die zweite Ausstellung von Dieter Nuhr zeigen zu können.
Während der Künstler den meisten als Kabarettist und somit für seinen Umgang mit Worten bekannt ist, erlaubt ihm das Medium der Fotografie einen anderen Weg des Ausdrucks. In der ehemaligen Folkwangschule Essen hat Nuhr bildende Kunst studiert und beschäftigt sich seit jeher neben seinen erfolgreichen Bühnenprogrammen mit Fotografie; versteht sich als multimedialer Künstler.
Die Arbeiten in „Fremdes Terrain II“ zeigen Landschaftsaufnahmen aus verschiedenen Teilen der Welt, jedoch vom Ausschnitt so gewählt, dass eine eindeutige örtliche Zuordnung schwerfällt. In seinen Aufnahmen interessiert sich Nuhr für jenen Moment, in dem an Nebenschauplätzen Bewegung und Stillstand zusammenfallen: ein Gletscher, der mit Tüchern vor dem Schmelzen bewahrt werden soll oder eine Wolkenformation, die einen Bergzug überlagert und ihn fast vollständig verdeckt. Nicht der spezifische Ort, sondern Form und Struktur einer bestimmten Ansicht sind für ihn relevant.
Dieter Nuhr druckt seine Motive auf Stoff, wodurch unweigerlich eine Anlehnung an die Malerei nahegelegt wird: Die matte Bildfläche zeigt keine Spiegelung, und hebt so die Schwelle zwischen Betrachter und Motiv auf. Die Konturen erscheinen weicher, und bringen den Betrachter in eine atmosphärische Nähe zur Natur. Er wird zum Komplizen des Fotografen in der Beobachtung und der Empfindung.
Dieter Nuhr beteiligt sich somit am anhaltenden Diskurs der Fotografie zum Umgang mit individueller Beobachtung, Wahrnehmung und Dokumentation. Welchen Ausschnitt er dabei wählt, ist gleichzeitig eine autonome wie beeinflusste Entscheidung im Dialog mit der Landschaft, die er bereist.
Ein Ausstellungsbooklet ist erschienen.
Fremdes Terrain II
27. Februar – 23. April 2016
Eröffnung 26. Februar 2016, 18.30 Uhr Dieter Nuhr
Ein Jahr nach unserer ersten Ausstellung mit Dieter Nuhr zeigen wir nun den angekündigten zweiten Teil von “Fremdes Terrain”. Standen 2015 die urbanen Bildmotive im Mittelpunkt, geht es dieses Mal verstärkt um die Landschaften. In großformatigen Fotografien schweift Nuhrs hintergründiger Blick in eine Welt, die sich an ihren Nebenschauplätzen offenbart.
Dieter Nuhr
Fremdes Terrain II
27. Februar – 23. April 2016
Eröffnung 26. Februar 2016, 18.30 Uhr
Parallel zu seiner bevorstehenden Ausstellung im Museum Folkwang zeigt die Galerie Obrist Arbeiten des deutschen Fotografen Detlef Orlopp (*1937). Orlopp war noch in Saarbrücken ein Schüler Otto Steinerts, und wechselte 1959 mit an die Folkwangschule in Essen. Dennoch fühlte er sich Steinerts „Subjektiver Fotografie“ nur bedingt verbunden, da diese sich doch mehr dem Gestaltenden und Experimentellen widmete. Orlopp entwickelte seinen eigenen Stil nach der Natur, und widmete sich in seiner analogen Schwarzweißfotografie vorwiegend der Landschaft. …“Und doch gehen Detlef Orlopps Fotografien allemal über ihr Naturstudium hinaus, sie sind immer mehr als bloße Zustandsberichte oder Protokolle von Naturereignissen. Die fotografische Beobachtung der Natur und ihrer Veränderungen verbindet der Künstler mit einer subjektiv ästhetischen Sicht auf die Naturphänomene. Er gestaltet die sichtbare Struktur zu abstrakt erscheinenden fotografischen Bildern, die wie die informellen Arbeiten eines Karl Otto Götz, Emil Schumacher oder Antonio Tàpies den Betrachter einladen, sich auf sie einzulassen.“ (Ulrike Lehmann in: „Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst. Detlef Orlopp.“)
Detlef Orlopp. Fotografie.
14. März bis 18. April 2015
Eröffnung 13. März 2015, 19h
„Jede Form hat ihre eigenen Ausdrucksmöglichkeiten. In der Sprache kann ich ironisch sein, in Bildern erscheint mir die Welt eher ernst.“, so der bekannte Kabarettist Dieter Nuhr über die beiden großen kreativen Pole in seinem Leben. Jenseits der Bühnenwelt widmet er sich als bildender Künstler der Fotografie. Seine Arbeiten sind dabei mehr als bloße Reiseimpressionen, denn sie blenden das vermeintlich Schöne oder gar Romantische exotischer Welten aus. Sie zeigen das Fremde, das Detail, das exemplarisch für das große Ganze steht. Dabei erforscht Nuhr architektonische Strukturen im Spannungsfeld von innen und außen, welche oft von pastosen Oberflächentexturen geprägt sind, die sich im Laufe der Jahre auf den Fassaden geradezu haptisch und reliefartig entwickelt haben und so wie ein Seismograf Zeit und Kultur widerspiegeln.
Dieter Nuhr – Fremdes Terrain. Fotografie.
31. Januar – 11. März 2015
Eröffnung am 30. Januar, 18.30 Uhr
Mit Henri Cartier-Bresson und Robert Capa begibt sich die Galerie Obrist auf einen Exkurs in die Fotografiegeschichte. Als Gründungsfiguren der Fotoagentur Magnum und als Pioniere der modernen Fotografie haben sie sich längst in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben. Beide waren im spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) als Fotografen unterwegs, und ihre Bilder zählen zu den beeindruckendsten Aufnahmen aus diesem Krieg. Wo heute dem Einzelbild nicht mehr vertraut wird, und wir uns die „Wahrheit“ eines Ereignisses aus unzähligen Bildern auf Facebook und Co. zusammensetzen, werden hier ganze Geschichten und Schicksale in einem einzigen Bild meisterhaft skizziert.
Die Kriegsberichterstattung begleitete Robert Capa das ganze Leben bis zu seinem frühen Tod im Indochinakrieg 1954. Für Henri Cartier-Bresson (1908-2004) war der Krieg nicht das vorrangige Motiv, sein wichtigstes Thema war die Reportage des Alltäglichen, das Besondere im Banalen, das Festhalten des „entscheidenden Augenblicks“, wie er es selbst beschrieb: Der Fotograf hat nur einen kurzen Moment, in dem er instinktiv die Komplexität des Ereignisses in seiner Gesamtheit erfassen kann, deshalb müssen beim Auslösen des Fotoapparates „Kopf, Auge und Herz […] auf eine Linie gebracht werden.“
Die Ausstellung zeigt bekannte und weniger bekannte Aufnahmen beider Fotografen, die von diesem „entscheidenden Augenblick“ geprägt sind, Schnappschüsse im besten Sinne. Die Auswahl umfasst einen Zeitraum von 1925-1965, in dem Kriegsaufnahmen, Straßen- und Alltagsszenen und Portraits historischer Persönlichkeiten enstanden sind. Sie ermöglicht damit einen tiefen Einblick in das Schaffen zweier Fotografen, die bis heute die größte Nachwirkung haben.
Henri Cartier-Bresson, Robert Capa: Der entscheidende Augenblick.
06. September – 18. Oktober 2014
Eröffnung: Freitag 5. September 2014, 19h
Wir zeigen als erste Station neue fotografische Tableaus von Andy Scholz, die im Rahmen eines vom Deutschen Generalkonsulat in Chicago geförderten Arbeitsaufenthaltes in North Dakota, USA, entstanden sind. Scholz wendet seinen Blick erstmals intensiv der Landschaft zu, der nordamerikanischen Prärie. Hier beschränken Ölfördertürme, Landwirtschaft und Straßenbau allerorten die unverstellte Sicht auf die öden Weiten. Auf der Suche nach den Zeichen der menschlichen Arbeit eröffnet uns Scholz einen neuen Blick auf Landschaft, der weit entfernt von romantischen Vorstellungen ansetzt. CV Andy Scholz
Andy Scholz – Dust In The Air.
10. Mai – 21. Juni 2014
Eröffnung am 9. Mai, 19 Uhr
Vom 11. Oktober bis zum 9. November zeigt die Galerie Obrist ausgewählte Werke des renommierten Mannheimer Fotokünstlers Peter Schlör. Seine neueren Arbeiten folgen einem piktoralen Ansatz. Der Künstler benutzt Naturphänomene wie das Meer, Wolken, Gebirge oder Wälder, um eine malerische Oberfläche in seinen Bildern zu erreichen. Die verschiedenen Strukturen und Beschaffenheiten fügen sich zu fast schon abstrakt anmutenden Bilderwelten zusammen.
Peter Schlör löst sich in diesen Arbeiten vom dokumentarischen Element der Fotografie und widmet sich inhaltlichen und ästhetischen Fragestellungen. Für seine Bilder wartet Peter Schlör auf den Moment, in dem sich die Natur in einer für seinen Bildaufbau perfekten Komposition zusammenfindet. Es ist auf der einen Seite das Gewaltige der Natur, das er einfangen will; andererseits sind diese Momente so ausgewählt, dass sie dem Pinselduktus eines Malers gleichkommen. Das sehr Bauschige, Voluminöse der Wolken in manchen seiner Bilder wird durch das Licht präzise ausgearbeitet. Wolkenschleier und Nebeldunst, die einen poetischen und oft mythischen Eindruck erwecken, werden gezielt im Kontrast zu den scharfen Konturen von Wäldern und Felsen eingesetzt. Der Entzug der Farbe abstrahiert das Motiv von seiner Realität und betont die Bedeutung der Formensprache. So sind es keineswegs mehr Abbilder der Natur, sondern vielmehr Kompositionen verschiedener Oberflächenwirkungen.
(Auszüge aus einem Text von Dana Weschke)
PETER SCHLÖR: Black & Wide
12. Oktober – 9. November 2013
Eröffnung am Freitag, 11. Oktober 2013, 19 Uhr
In der WAZ Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom 19. März 2013 findet sich eine Rezension zur aktuellen Ausstellung Transient von David Lynch, Text von Martina Schürmann, Foto Kerstin Kokoska.
David Lynch: Transient.
Fotografien.
16. März – 20. April 2013
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